Problem im Griff

Gläserne Kunden

überwachen sich selbst

Thema aufgeschnappt in der Zeitschrift Format, Nr. 46 vom 16.11.2012, „Der verkaufte Konsument“:

  • Smartphone & Tablets: Beschatter in der Hosentasche
  • Banken & Kreditkarten: Jeder Euro wird protokolliert
  • Software & Apps: Verdeckter Datenangriff
  • Websites & Netzwerke: Facebook & Co lesen mit
  • Kundenkarten: Rabatte als Geschäftsmodell

Ein Thema das einerseits nie aus der Mode und andererseits nie lange zur Ruhe kommt. Immer wieder in neuem Gewand präsentiert sich „der gläserne Mensch“. Im genannten Artikel eben als verkaufter Konsument. Aus Sicht des einzelnen Menschen meist unbedeutende Datenschnipsel werden in den richtigen Händen zur sprichwörtlichen Goldgrube und für findige Unternehmen zum Millionengeschäft.

Vom großen Wohltäter ist heute wie damals nichts zu sehen. Warum also sollten Dienste, die bei vielen Anbietern kostenpflichtig sind, von manchen im Internet zur freien Verfügung kostenlos angeboten werden, wenn am Ende nicht doch irgendwo irgendwer irgendwie davon (meist finanziell) profitiert?

Briefgeheimnis:
Google wertet die Inhalte von E-Mails, die über Google-Accounts versendet werden,, automatisiert aus und zeigt dem Inhalt entsprechend passende Werbung an. Diese Daten können viel über Lebensstil, Beziehungsstatus, intime Vorlieben und vieles mehr verraten. Ein wichtiges Datenschnipsel für Sammler.

Lernen durch Verkäufe:
Amazon wertet Einkaufs- und Bewegungsprofile sowie die Wunschlisten seiner Kunden aus, um passgenaue Profile darüber zu erstellen, was der Besucher wohl am ehesten kaufen wird und zeigt genau diese Produkte in Angeboten an.

Lernen durch soziale Kontakte:
Facebook räumt sich das Recht ein, die von seinen Usern gespeicherten Daten für Werbezwecke zu verwenden. Ein einfaches „Hallo“ an einen neuen Kontakt genügt und schon können im Hintergrund bereits bekannte Interessen abgeglichen werden.

Daten in Bewegung:
Jeder Konsument ist auch sein eigener Privatdetektiv, ganz besonders wenn ein Smartphone und Apps benutzt werden. Was mit den gesammelten Informationen passiert, erfahren die Benutzer (meist) nicht. Auch von ins Netz hochgeladenen Fotos lässt sich über die automatisch mitgespeicherten EXIF-Daten des Bildes neben Ort und Zeit noch einiges mehr aus Aufnahmen herauslesen.

Geld für Daten:
Die beliebten Kundenkarten versprechen „kostenlos“ Geld, Gutscheine und Rabatte. Ganz nebenbei sichern sich viele Kartenausgeber nicht nur die konzerninterne Verwendung der Daten, sondern auch die Weitergeben an Dritte. Auch das reine „konzernintern“ kann schon fast gleichbedeutend mit weltweit sein.

Echter Schutz ist schwierig zu erreichen. Das vielzitierte „verstecken“ zu Hause ist schon lange keine echte Option mehr. Kleine Schritte führen beständig zum Erfolg. Ein erster Anfang kann schon beim Surfen im Internet mit Schutz im Internet gesetzt werden.

 

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