Problem im Griff

Das seltsamste Geheimnis

 

Seit mindestens zehn Jahren verfolge ich Informationen zur Persönlichkeitsentwicklung mit großem Interesse. Wortwörtlich gibt es das bei mir zum Frühstück, da ich beim Essen oft Audio-Programme und Hörbücher laufen lasse. Vor kurzem habe ich in meiner Bibliothek „Das Seltsamste Geheimnis“ von Earl Nightingale ausgeliehen. Ich habe ein paar Hörbücher von Earl (Lead the Field - „Übernehmen Sie die Führung“ - gefällt mir am besten) und auch dieses hat mir wirklich gut gefallen. Earls Stimme ist sehr dunkel und etwas gewöhnungsbedürftig, aber seine Art, Sachen ohne Umschweife und realitätsgetreu zu beschreiben gefällt mir. Das Seltsamste Geheimnis wurde 1988 verfasst, aber ich habe festgestellt, dass die meisten Ideen zeitlos sind und auch heute noch zutreffen. Das Geheimnis ist in fünf Worten zusammenfassbar:

 

Logo-Ringe-gruen

Wir werden, worüber wir nachdenken

Diese Idee ist sicherlich nicht neu. Earl gibt sogar zu, dass er es von Napoleon Hills Klassiker „Denke nach und werde reich“ gelernt hat. Originell ist die Idee auch nicht; es gibt viele andere Bücher, in denen dieses Konzept ausgebaut wurde, wie beispielsweise „The Millionaire Course“ von Marc Allen oder James Allens „Heile deine Gedanken“ [Anm.: Im englischen Original „As a Man Thinketh“, später in „As You Think“ umbenannt].

 

Logo-Ringe-gruen

Die Idee ist jedoch in jedem Fall tiefgreifend

Nur selten wird Einspruch gegen das Prinzip erhoben, dass unsere Gedanken unsere Handlungen kontrollieren und unsere Handlungen (größtenteils) die Ergebnisse beeinflussen. Wenn man darüber nachdenkt, einkaufen zu gehen und diesen Gedankengang nachverfolgt, so bewegt sich unser Körper und schon bald wird man das Ergebnis des Einkaufes sehen können. Alles fängt mit dem Gedanken an. Doch was oft nicht klar ist, ist die Tatsache, dass wir in der Lage sind, unsere Gedanken bewusst zu wählen. Anstatt unsere Gedankengänge sich wahllos wiederholen zu lassen haben wir die Wahl, uns die Zeit zu nehmen und aktiv über andere Dinge nachzudenken. Wenn wir das konsequent machen, so verlagern wir unsere Handlungen in eine neue Richtung und erhalten somit neue Ergebnisse.

[Werbung]

Gedanken sind wie Pflanzensamen. Wenn man andere Ergebnisse in seinem Leben möchte, sollte man herausfinden, welche Gedanken in der Lage sind, zu diesen Ergebnissen zu wachsen und welche Gedanken das nicht können. Dann muss man seinen Geist aktiv mit diesen Gedanken füllen und die falschen Gedanken jäten, um beim Sinnbild zu bleiben.

 

Logo-Ringe-gruen

Ein Beispiel:

Ich kann Ihnen sagen, welche Gedanken die richtigen Samen für den Start eines eigenen Unternehmens sind und welche Gedanken sich nicht eignen. Hier ein paar Beispiele ungeeigneter Gedanken:

  •    Selbstständig werden ist sehr riskant. Ich muss an meine Familie denken.
  •    Ich könnte pleite gehen.
  •    Ich habe noch nicht genug Geld für diesen Schritt.
  •    Ich weiß nicht, wie ich mein eigenes Unternehmen gründen kann.
  •    Ich habe eine gute, sichere Arbeit. Warum sollte ich das aufs Spiel setzen?
  •    Ich bin noch nicht zu diesem Schritt bereit. Vielleicht nächstes Jahr.

 

Als Anmerkung möchte ich hinzufügen, dass ich diese Gedanken nicht für falsch halte - sie sind nur die falschen Samen, um das mögliche Ergebnis des eigenen Unternehmens zu erzielen. Anders ausgedrückt: das Ergebnis, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen wird sich durch die oben aufgeführten Gedanken nicht einstellen. Diese Gedanken sind ideal, wenn Sie kein eigenes Unternehmen gründen möchten; sie wachsen in einen regelrechten Baum eines Angestellten auf Lebenszeit. Wenn Ihnen also öfter solche Gedanken in den Sinn kommen, so sind Sie mit ziemlicher Sicherheit im Moment in einem Arbeitsverhältnis. Daran ist auch überhaupt nichts auszusetzen, wenn es das ist, was man möchte. Wenn Sie allerdings angestellt sind und gerne Ihr eigenes Unternehmen gründen möchten, Ihre Grundgedanken aber ähnlich wie die hier beschriebenen sind, dann stehen Sie vor einem Problem. Mit dieser Einstellung werden Sie Ihr Unternehmen nicht realisieren können. Wenn sie beibehalten wird, wird aus diesem Geschäft nichts, genau so, wie aus Tomatensamen niemals Wassermelonen wachsen werden.

Nun, was wären denn geeignete Gedanken, die sich als Samen für die Gründung des eigenen Unternehmens eignen? Hier finden Sie ein paar solcher Gedanken:

  • Natürlich ist es ein Risiko, aber ich glaube an mich und werde Hindernisse schon umgehen können.
  • Ich arbeite lieber ein Leben lang daran, mein eigenes Geschäft aufzubauen als das von jemand anderem. Wenn ich so oder so an dem Erfolg eines Unternehmens beteiligt bin, dann kann es ja auch genau so gut meines sein.
  • Die Freiheit, mein eigener Chef zu sein, scheint äußerst attraktiv. Selbst entscheiden zu können, wie ich jede Minute, jeden Tag meiner Zeit verbringe.
  • Mein Gehalt in Festanstellung hat auch eine Obergrenze. Wenn ich wirklich Geld machen will, muss ich mich selbst darum kümmern.

 

Auch wenn solche Gedanken zwar als Samen für das Gedeihen eines eigenen Unternehmens gut geeignet sind, heißt es noch lange nicht, dass durch das Anpflanzen dieser Gedanken das Ganze auch zum Blühen kommt. Pflanzen brauchen Wasser und Sonnenschein – ein Geschäft aufzubauen erfordert viel harte Arbeit. Die richtigen Gedanken sind aber ein erster Schritt zum Erfolg. Die Gründung des eigenen Unternehmens ist hier nur ein Beispiel. Ich hätte auch Rauchen aufhören, Abnehmen, Heiraten, etc. als Beispiel verwenden können.

[Werbung]

Was ich in erster Linie sagen möchte: Wenn man sich in einer Situation befindet, in der man neue Ergebnisse erreichen möchte (also etwas, das anders ist als momentan), dann sollte der erste Schritt hierzu daraus bestehen, die Gedanken die man diesbezüglich hat, genau zu analysieren, um zu sehen, ob man die Sache mit geeigneten geistigen Samen für das gewünschte Ergebnis angeht. Wenn Sie keinen Erfolg verzeichnen, so kann man mit einer Sicherheit von wahrscheinlich über 95 % davon ausgehen, dass Sie die falschen Sachen denken und Sie diese Gedanken mit neuen ersetzen müssen. Ein weiteres Beispiel: Mit dem Gedanken „Nichtrauchen ist schwierig“ werden Sie nur sehr unwahrscheinlich zum Nichtraucher.

Ein Grundprinzip, das verstanden werden muss, ist: Gedanken können bewusst verändert werden und Handlungen erzeugen. Man sagt sich nicht einfach „Gut, ich werde mir das mit dem eigenen Unternehmen mal überlegen. Klingt gut. Weiter...“ Man muss Initiative ergreifen. Sich eine Stunde Zeit nehmen, wirklich in Ruhe und ungestört, mit einem Stift und Zettel hinsetzen, um die geeigneten Gedanken/Samen zu erkennen und sich diese dann immer wieder ins Gedächtnis rufen. Immer wieder, bis sie sich festigen und stärker sind als die Gedanken, die man davor hatte. Wenn man drastische Ergebnisse erwartet, so sollte dieser Vorgang tagtäglich wiederholt werden.

Es kann sein, dass Sie die oben vorgeschlagene Übung am Anfang sehr schwierig finden. Wenn man anfängt, neue Sachen zu denken, so ist Zweifel die häufigste Reaktion. Man denkt also über die Selbstständigkeit nach und es wirkt am Anfang nicht sehr überzeugend. Dann folgen die Gedanken daran, zu kündigen, die Gedanken an negative Reaktionen von Kollegen, die Verhaltensregeln im Büro, die jeden Tag beachtet werden müssen, und schon ist man wieder bei den falschen Gedanken. Das ist normal. Benutzen Sie Ihre Fantasie, schieben Sie Zweifel aus dem Weg und strengen Sie sich an. Stellen Sie sich vor, wie gut diese neue Realität funktionieren kann, selbst wenn Sie nicht wirklich wissen, wie das alles klappen könnte. Es wird am Anfang nicht klar sein, aber mit der Zeit immer leichter werden. Nach zwei bis drei Wochen werden Sie anfangen, die neuen Gedanken zu glauben. Und kurz darauf folgt das Verlangen nach Handlungen. Zu Beginn werden Ihre Zweifel noch zu stark sein, um zu handeln. Das ist in Ordnung - Sie müssen zuerst den Glauben an die Sache finden. Seien Sie mit sich selbst geduldig und folgen Sie Ihrer Vorstellungskraft. Einstein sagte einst: „Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen“

 


 Übersetzung von ProblemImGriff, Original von Steve Pavlina:
„The Strangest Secret“


 

[Werbung]

 

Weitere interessante Artikel:

[Werbung]